Gedanken kramen

Als ich ca. 10 Jahre alt war, schaute ich mit meiner zwei Jahre älteren Schwester den Film „Der weiße Hai“. Natürlich heimlich! Bibbernd vor Angst krallten wir uns aneinander. Die Folge war eine fette Wasserblockade. Sicher habe ich mich nur in der Badewanne gefühlt. Bis zum Jahr 2017 hatte ich beim Schwimmen große Schwierigkeiten. Kognitiv war mir klar, dass kein Hai in der Nähe sein konnte. Größe, Tiefe und Ort des Gewässers waren fast egal. Das Plätschern des Wassers, der Wolkenschatten auf der Wasseroberfläche oder auch die Bahnlinien auf dem Schwimmbeckengrund, lösten Panik aus. „Dada, Dada, Dada, Dada …“ die beängstigende Filmmusik schoss mir in den Kopf, vor Stress hatte ich Mühe an den Rand zu schwimmen.

Im Jahr 2017 absolvierte ich die Ausbildung zum Wingwave® Coach. Wingwave ist DAS Kurzzeitcoaching im Leistungs- und Emotionsbereich zur Entstressung von Blockaden und Ängsten. Die punktgenaue Intervention, führt in wenigen Sitzungen spürbar und effizient zum Ergebnis. Die Methode wird seit vielen Jahren intensiv beforscht und wissenschaftlich begleitet. Sie wurde in Anlehnung an die EMDR-Therapie entwickelt. EMDR wird von der WHO als Behandlungsmethode bei posttraumatischen Belastungsstörungen gelistet und empfohlen. Wingwave ersetzt natürlich keine Psychotherapie, ist aber als Intervention im Coaching angewendet äußerst effektiv. Im Rahmen dieser Ausbildung, konnte ich meine langjährige Wasserblockade auflösen.

Innere Widerstände und Blockaden sind wie eine Art Sperre, die manchmal bewusst, aber oft auch unbewusst auftritt. Zumeist liegen diese im Bereich unserer Emotionen und Überzeugungen. Erfahrungen in unserer Kindheit prägen sich als Realität ins Unterbewusstsein ein, beeinflussen unser Verhalten, und werden zu Mustern. Sie zeigen sich in Form von Ängsten und Selbstzweifeln auf verschiedenen Ebenen. Das können die Angst vor Unbekanntem, vor dem Scheitern, die Überzeugung andere zu enttäuschen, aufzufallen, unfähig zu sein, also Blamage und Scham, aber auch Verhaltensweisen wie Faulheit oder Rückzug etc. sein. Innere Widerstände und Blockaden werden oft Synonym benutzt, unterscheiden sich aber mindestens in ihrer Ausprägung. Jedenfalls verhindern sie ein Vorankommen und entsprechende Situationen werden vorsorglich vermieden.  

Fallbeispiel

Einmal war ein Schuldirektor bei mir in der Leitungssupervision. Er war ein engagierter, fachlich korrekter Kollege, der seine Vision verfolgte. Die Supervision nutzte er zur Reflektion und erarbeitete sich viele nützliche Ideen. Zu seinem Aufgabenbereich gehörte es, größere Sitzungen und Veranstaltungen zu moderieren oder auch Vorträge zu halten. In diesen Situationen kam er extrem unter Stress und konnte kaum atmen. Unter Schweißausbrüchen verlor er seinen Faden. Allerdings nur, wenn es eine Art Bühnenmoment war. Er versuchte, diese Situationen möglichst zu umgehen, wurde manchmal sogar krank. Wir beschäftigten uns mit seinen inneren Widerständen und entwickelten Ideen zum Umgang damit.

Außerdem bot ich ihm ein Wingwave® Coaching an. Die Intervention bei dieser Methode besteht im Erzeugen sogenannter wacher REM-Phasen. Ich winke in schnellen horizontalen Handbewegungen vor den Augen des Klienten. Er folgt mit den Augen. Üblicherweise machen wir diese Augenbewegungen im nächtlichen Traumschlaf. In dieser Phase verarbeiten wir die Erlebnisse des Tages im limbischen System. Während der Wingwave Intervention fokussiert sich der Klient auf sein Thema, welches mithilfe des Myostatiktest präzise ermittelt wird. Ein äußerst schneller Verarbeitungsprozess wird in Gang gesetzt. “Hängengebliebene“ Emotionen aus nicht verarbeiteten Stresssituationen werden nachträglich in Bewegung und Prozesse wieder ins Laufen gebracht. Somit erreichen wir erstaunliche Veränderungen. Eine umgehende emotionale Erholung tritt ein.

Das Thema des Schuldirektors war innerhalb des Prozesses bald gefunden. Ein altes Erlebnis aus der eigenen Schulzeit hatte die innere Blockade verursacht. Er erinnerte sich an eine Schulaufführung, in der er in einem, aus seiner Sicht, absolut peinlichem Kostüm einen Vers aufsagen musste. Es gab Gelächter, weil es ein lustiger Vers war. Er bezog die Freude des Publikums natürlich auf sich. Sein Stress war genau mit dieser Situation verbunden. Für ihn war es schrecklich und sein Selbstwert im Keller. Immer wenn er nun auf der „Bühne“ stand, waren das damalige Körperempfinden, alle Gefühle und sein blockierender Glaubenssatz sehr treu zur Stelle.

Wir konnten die Emotionen Scham, Blamage, sich ausgeliefert fühlen, aber auch Wut ermitteln und „bewinken“. Seinen negativen Glaubenssatz „Ich bin lächerlich.“ konnte er durch einen für ihn passenden positiven Gedanken ersetzen. Am Ende verankerten wir diese positive Affirmation. „Ich bin gut, so wie ich bin.“ Seine Auftrittssituationen sind nun „entstresst“, werden von ihm als neutral und normal wahrgenommen.

Sie möchten sich auch mit blockierenden Glaubenssätzen beschäftigen? 

Wingwave®

Es gibt eine Wingwave App als Selbstcoaching Tool. Hier wird die Kraft der Wörter genutzt, um negative Gefühlszustände in positive Emotionen zu verwandeln! Mit Unterstützung der bilateralen Musik auf Stereokopfhörern wird die Augenbewegung angeregt. 

So können Sie Wingwave® selbst nutzen und Ihren Stress reduzieren. Verschiedene Übungen z.B. zum „Lösen körperlicher Blockaden“, zum „Aufgaben leichter erledigen“ oder um sein „Wohlgefühl zu steigern“ werden dort angeleitet. Die App steht gratis zur Verfügung. Mehr zum Thema Wingwave® finden Sie hier.

Arbeit mit innerem Widerstand

Es gibt immer gute Gründe, warum etwas nicht geht.

Wenn Sie inneren Widerstand verspüren, ist es also sinnvoll herauszufinden, wo die Ursache dafür liegt und wogegen sich der innere Widerstand genau richtet?

Schritt 1:
Nehmen Sie achtsam wahr, was los ist. Nehmen Sie Druck weg. Geben Sie dem Widerstand Raum.

Schritt 2:
Benennen Sie die inneren Anteile. Fahren Sie Ihre Antennen aus, treten mit Ihrem inneren Widerstand in den Dialog und gehen auf Ursachenforschung.
Was ist sein Ziel? Was genau will er? Wogegen wehrt er sich?

Schritt 3:
Verstehen Sie die positive Absicht des inneren Widerstands.
Wovor will er schützen? Was würde verloren gehen, wenn der Widerstand nicht da wäre? Was möchte er stattdessen?

Schritt 4:
Nehmen Sie den inneren Widerstand mit ins Boot. Benennen Sie ihn um. Mit einem anderen Namen fällt es leichter, den inneren Widerstand zu wertschätzen. Z.B. Der Widerstand strebt nach Pausen und könnte „Der Achtsame“ oder „Der für Pausen Sorgende“ genannt werden.

Schritt 5:
Nun wird das Vorgehen neu festgelegt. Alle inneren Anteile sollten einverstanden sein.  Z.B. Die Arbeit wird besser geplant. „Der Fleißige“ und „Der Achtsame“ werden gleichermaßen befriedigt. Pausen werden fest eingeplant.

Wahrscheinlich werden sich die Anteile immer mal wieder im Weg stehen, aber Sie wissen nun, wie Sie wieder Balance herstellen und nach neuen Wegen suchen können.

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  1. Grandios, der Ansatz mit der Arbeit am Unterbewussten, mit verdrängten Anteilen, mit der Reflexion der positiven Absicht des inneren Widerstands!

    1. Ja, das finde ich auch. Da der Widerstand zu uns gehört, wäre es fatal gegen ihn zu kämpfen, ihn zu überdecken oder ihn abzuwürgen. Besser verstehen, was da los ist, eine Lösung finden und so in Einklang kommen.

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