Gedanken kramen

Gedanken der Frau Rosa
Das Wesen der Freundschaft

Und neulich...
schaute Frau Rosa aus dem Fenster. Warmes Mittagslicht berührt ihr Inneres, doch im Geist bleibt es irgendwie dunkel. Schon wieder ist etwas in ihr kaputt gegangen. Warum? Keine Ahnung.

Sie dachte über das Wesen der Freundschaft nach.
Ist es eigentlich nur EIN Wesen?
Falls ja, hat es mehrere Köpfe, Gliedmaßen, Farben, hat unterschiedliche Stimmen …

Freundschaft. Unergründliche Beziehungen. Kommen. Verweilen im Vorübergehen. Wegbleiben.

Wann kam dieses Wesen das erste Mal bei ihr vorbei?
Muss sie doch in die Vergangenheit reisen, um das heute zu verstehen?

In Kindertagen gab es viele fröhliche, unbeschwerte Verbindungen. Das Wesen voller Freude, Unbeschwertheit, Fröhlichkeit und Fantasie.

Zeigte sich das Wesen eher monsterhaft, waren es unangenehme, von Häme und Fiesheit begleitete Erfahrungen.

In ihrer frühen Jugendzeit hatte Frau Rosas Unsicherheit den Höhepunkt erreicht, ängstlich voller Komplexe. Gleichwohl warf sie sich voller Leidenschaft in Arme. Arme von bewundernswerten, schillernden, tönenden Menschen. Prahlhans:innen, wie man heute vielleicht sagen würde, verkündeten verlockende Versprechungen. Frau Rosa naiv, unbedarft und gutgläubig. "Mehr Schiss als Vaterlandsliebe" würde ihr Vater sagen. Sie machte alles mit. Ja, da war sie mutig. Selbst gegen ihren Bauch. Den kannte sie damals noch nicht. Sie lieferte sich. AUS!

Die Bilanz solcher Kontakte waren meist Zynismus, Niedertracht, Verrat.

"Verzeiht wenn ich nicht die Freundin bin, die ihr verdient habt." entschuldigte sich Frau Rosa.

Mildes Lächeln, Kontaktabbruch. Wieder Leere. Rasender Stillstand. War sie charakterlos? Vielleicht, ja sogar wahrscheinlich.

Sie vermisste… aber was? Sie hatte Sehnsucht… aber wonach?

Und dann begann Frau Rosa zu studieren. Vor allem studierte sie sich selbst. Sie suchte nach detaillierten Informationen, die im Grunde bestätigen, was sie schon wusste.

Eigentlich hatte sie die Nadel schon Jahre vorher gefunden. Vermeintlich ahnungslos suchte sie damals noch nach dem Heuhaufen.

Aber sie hatte sich nie geglaubt.  Jetzt ausrichten des Kompasses … nicht „komm pass dich an“.

Nein, ihr wurde klar, dass sie die gewohnten Karten nicht mehr spielen wollte. Änderte sie die Regeln, änderte sich das Spiel. Das war anstrengend…

Und dann kam das Wesen gleich mehrfach vorbei. Es weckte immer häufiger ihre Neugier.

Es war so freundlich, zugewandt, ehrlich und interessiert am Leben. Sogar an ihrem.

Sie erlebte Wunderbares, Geistreiches, Originelles und Liebevolles. Recht spät erkannte sie ihren Reichtum.

Hätte sie früher bemerkt, dass sie glücklich ist, hätte das Schöne länger gedauert.

Egal, nun war es da und sie war sich dessen bewusst.

 Seit dem genießt Frau Rosa ich jede gemeinsame Sekunde mit dem Wesen in vollster Intensität. Ein Wendepunkt. Punkt.

Autorin: Aline Kramer

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