Gedanken kramen

Mach mal langsam ...

Wenn du es eilig hast,
gehe langsam!

chinesisches Sprichwort

Ist Langsamkeit eine Persönlichkeitseigenschaft? Ich würde es eher Gelassenheit, Geduld oder Achtsamkeit nennen.

Wie ist das bei Ihnen, fällt Ihnen Innehalten auch so schwer? Vielleicht ist da Angst vor Gedanken und Gefühlen, die aufsteigen könnten oder vor einer unbekannten Leere? Unser Verstand ist pfeilschnell, switcht zwischen Vergangenheit und Zukunft, verarbeitet Gedanken in Millisekunden. Aber versuchen Sie mal, auf Anhieb Wut, Leid oder Glück zu fühlen. Das wird Ihnen wahrscheinlich nicht gelingen. Wir können Gefühle zwar abstrakt beschreiben, sie aber nur in der Gegenwart empfinden. Sie brauchen Zeit, sich zu entwickeln. „Das wahre Wesen der Seele ist die Langsamkeit“, schreibt Marco von Münchhausen. Es ist nötig, immer mal anzuhalten und nachzufühlen, sonst brennen wir aus.

Jeder Mensch ist in seiner angeborenen Art und Weise richtig, entwickelt sich durch ganz individuelle Erfahrungen, Werte und Erkenntnisse. Sich seines Naturells bewusst zu werden, es zu erhalten und im Umgang mit anderen Menschen angemessen einsetzen zu können, das wäre doch erstrebenswert.

Meine Lieblingsgeschichte zur Langsamkeit

Ein Indianer fuhr das erste Mal im Leben in einem Auto mit. Nach einiger Zeit bat er den Fahrer, aussteigen zu dürfen. Der Fahrer wunderte sich: Die Gegend war menschenleer, bis zur nächsten Stadt waren es noch etliche Kilometer. Doch der Indianer bestand auf seinem Wunsch. Vorsichtshalber fragte der Fahrer: „Was hast du vor?“ Der Indianer antwortete: „Ich werde mich an den Straßenrand setzen und warten, bis meine Seele nachkommt.“

Wenn Sie sich gerade mal wieder selbst überholen, dann setzen Sie sich hin. Warten Sie, bis die Seele nachkommt. Vor allem aber:



Fahren Sie nicht schneller, als Ihr Schutzengel fliegen kann.

Anregungen und Impulse zum Ausprobieren

Abläufe

Überprüfen Sie Ihre täglichen Ablaufe.
Welche sind angemessen für Sie? Was stresst Sie? Was passt zu Ihrer Persönlichkeit?
Womit identifizieren Sie sich? Was brauchen Sie für Ihren Ausgleich? Was würden Sie gern verändern?

Achtsamkeit

Achten Sie bei den folgenden Übungen auf Ihre Empfindungen, Gedanken und Gefühle. Wie atmen Sie? Wann strengen Sie sich an? Was fühlt sich angenehm an?

-Legen Sie regelmäßig Langsamkeitspausen ein. Nehmen Sie sich täglich eine Tätigkeit vor, die Sie wirklich langsam ausführen.
-Werden Sie in schwierigen Situationen bewusst langsamer.
-Soll etwas besonders schnell gehen, dann drosseln Sie Ihr Tempo und sagen sich: Wenn du es eilig hast, mach langsam.

Ich freue mich über Feedback zu diesem Beitrag.

Alles Gute!
Ihre Aline Kramer

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  1. Die Geschichte zur Langsamkeit ist wundervoll und manchmal sollte wir unsere „Fahrer“ ebenfalls bitten anzuhalten, um aussteigen zu können.

  2. Schön geschrieben. So geht es mir öfter bzw. hatte ich selbst bereits öfter Gedanken in die Richtung. Dies so schwarz auf weiß zu lesen, bestätigt meine Gefühle, Gedanken… Bis bald…

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